Wo uralte Bäume Geschichten vergangener Zeiten flüstern, ist der Sangeh Monkey Forest ein Ort der Natur und Spiritualität.
Ein heiliger Wald im Herzen Balis
Etwa 20 Kilometer nördlich von Ubud liegt das Dorf Sangeh mit seinem berühmten Affenwald. Der Sangeh Monkey Forest ist weniger bekannt als der Ubud Monkey Forest, bietet aber eine ebenso faszinierende Erfahrung – nur ruhiger und beschaulicher. Zwischen mächtigen Muskatbäumen und alten Tempeln leben Hunderte von Langschwanzmakaken, die den Wald zu einem einzigartigen Rückzugsort für Naturfreunde und spirituell Interessierte machen.
Die üppige Vegetation verschmilzt hier mit jahrhundertealten Heiligtümern und schafft eine mystische Atmosphäre, in der Religion, Natur und Tiere miteinander verwoben sind.
Die Langschwanzmakaken – Hüter des Waldes
Hunderte von Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis) bewohnen den Sangeh Monkey Forest. In der balinesischen Kultur gelten sie als Wächter des Waldes und der Tempel. Besucher erleben die Tiere beim Spielen, bei der Futtersuche oder beim gegenseitigen Pflegen ihres Fells.
Die Affen sind neugierig und manchmal auch frech, vor allem gegenüber ungesicherten Taschen oder Sonnenbrillen. Doch mit Respekt und etwas Vorsicht sind Begegnungen meist unproblematisch. Parkmitarbeiter helfen, falls ein Affe etwas stibitzt.
Tipp: Keine losen Gegenstände oder Snacks offen tragen. Wer die Tiere füttern möchte, sollte das nur mit Obst tun, das am Eingang verkauft wird – und unter Aufsicht der Betreuer.
Der heilige Muskatwald
Das Besondere am Sangeh Monkey Forest sind die riesigen Muskatbäume, die bis zu 40 Meter hoch wachsen und mehrere Hundert Jahre alt sind. Einer Legende nach sollten sie ursprünglich nur am heiligen Vulkan Gunung Agung gedeihen, doch wie durch ein Wunder entstanden sie hier in Sangeh.
Ein Spaziergang unter dem dichten Blätterdach, zwischen mächtigen Wurzeln und moosbewachsenen Stämmen, wirkt fast wie ein Gang in eine andere Welt. Neben den Bäumen wachsen Farne, tropische Blüten und zahlreiche Pflanzenarten, die den Wald zu einem Biodiversitäts-Hotspot machen. Auch Vogelbeobachter kommen auf ihre Kosten.
Pura Bukit Sari – Tempel im Herzen des Waldes
Im Zentrum des Waldes liegt der Pura Bukit Sari, ein Tempel aus dem 17. Jahrhundert, erbaut unter der Herrschaft des Königreichs Mengwi. Er ist Vishnu und den Waldgeistern geweiht. Mit seinen kunstvollen Steinmetzarbeiten, moosbedeckten Statuen und gewaltigen Toren fügt sich der Tempel harmonisch in die Natur ein.
Der innere Schrein ist nur Hindus zugänglich, doch Besucher können den äußeren Tempelbereich erkunden, die Architektur bewundern und Einheimische bei ihren Ritualen beobachten. Besonders eindrucksvoll sind die Statuen, die von Lianen umschlungen wirken und den mystischen Charakter des Ortes unterstreichen.
Tipp: Angemessene Kleidung ist Pflicht. Sarongs und Schärpen werden am Eingang verliehen. Zeremonien sollten respektvoll aus der Distanz beobachtet werden.
Warum den Sangeh Monkey Forest besuchen?
Wer eine ruhigere Alternative zum bekannten Ubud Monkey Forest sucht, findet in Sangeh einen Ort voller Authentizität. Weniger Besucher bedeuten mehr Raum für Stille, Natur und Spiritualität. Der Wald ist nicht nur ein Tierparadies, sondern auch ein lebendiges Heiligtum, das von den Einheimischen mit großem Respekt gepflegt wird.
Die Mischung aus alten Muskatbäumen, lebendiger Affenkolonie und dem spirituellen Pura Bukit Sari macht den Sangeh Monkey Forest zu einem besonderen Erlebnis. Hier verbinden sich Natur, Kultur und Spiritualität zu einem harmonischen Ganzen.
Ein stiller Rückzugsort voller Mystik
Sangeh Monkey Forest ist mehr als nur ein Ausflugsziel – er ist ein Rückzugsort für alle, die in Balis Natur und Traditionen eintauchen möchten. Ob Tierfreund, Kulturinteressierter oder Ruhesuchender, dieser Wald bietet unvergessliche Eindrücke in einer magischen Umgebung.
