Wo sanfte Hügel auf kunstvoll angelegte Landschaften treffen, zeigen die Jatiluwih Reisterrassen die landwirtschaftliche Schönheit und Spiritualität Balis.
UNESCO-Weltkulturerbe in Zentralbali
Eingebettet in die kühleren Bergregionen von Tabanan erstrecken sich die Jatiluwih Reisterrassen über mehr als 600 Hektar. Sie gelten als die weitläufigsten und eindrucksvollsten Reisfelder der Insel und sind seit 2012 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Terrassen werden durch das traditionelle Subak-Bewässerungssystem gespeist, das seit Jahrhunderten das harmonische Zusammenspiel von Mensch, Natur und Göttern widerspiegelt.
Im Vergleich zu den bekannteren Tegalalang-Terrassen in Ubud ist Jatiluwih deutlich ruhiger und weniger touristisch. Für Reisende, die Balis ländliche Seite authentisch erleben möchten, ist dieser Ort ein Paradies.
Was Besucher erwartet
Die Felder schmiegen sich wie Stufen in die Landschaft und folgen den natürlichen Konturen der Hügel. Besonders faszinierend ist der Wechsel der Jahreszeiten:
- Während der Wachstumszeit spiegeln die wassergefüllten Felder den Himmel.
- In der Erntezeit verwandeln sich die Felder in ein goldenes Meer.
Beim Spaziergang hört man Vogelgesang, das Plätschern der Kanäle und trifft Bauern, die noch immer in Handarbeit pflanzen, pflegen und ernten. Kleine Tempel, die den Feldern verstreut liegen, sind Dewi Sri – der Reisschutzgöttin – geweiht.
Tipp: Frühmorgens oder am späten Nachmittag entfaltet die Landschaft ihren besonderen Zauber. Morgendlicher Nebel oder das goldene Abendlicht machen Jatiluwih zu einem Traum für Fotografen.
Wandern und Radfahren in Jatiluwih
Gut markierte Wege führen durch die Reisterrassen – von kurzen Spaziergängen bis hin zu ausgedehnten Wanderungen von 5 Kilometern oder mehr. Auch Fahrradtouren sind möglich. Unterwegs bieten zahlreiche Aussichtspunkte spektakuläre Fotomotive.
Wer mehr erfahren möchte, kann sich einem lokalen Guide anschließen. Diese erklären das Subak-System, die Rituale der Bauern und die spirituelle Bedeutung des Reisanbaus auf Bali. Manche Touren beinhalten auch Besuche kleiner Tempel entlang der Wege.
Tipp: Bequeme Schuhe, Sonnenhut, Wasser und Sonnenschutz sind empfehlenswert, da es auf den Pfaden wenig Schatten gibt.
Kulturelle Bedeutung und das Subak-System
Die Jatiluwih Reisterrassen sind ein lebendiges Beispiel für die balinesische Philosophie Tri Hita Karana – die Einheit von Mensch, Natur und den Göttern. Das Subak-System sorgt nicht nur für die gerechte Wasserverteilung, sondern ist auch ein soziales und spirituelles Netzwerk.
Überall in den Feldern finden sich Schreine und kleine Tempel, an denen Bauern Opfergaben für eine reiche Ernte niederlegen. Diese spirituelle Verbindung macht Jatiluwih zu einem einzigartigen Ort, der weit über seine landschaftliche Schönheit hinausgeht.
Tipp: Wer tiefer eintauchen möchte, sollte das Subak-Museum in Tabanan besuchen, das spannende Einblicke in die jahrhundertealte Wasserkultur bietet.
Vergleich zu anderen Reisterrassen
Während Tegalalang für seine Nähe zu Ubud und seine Fotospots bekannt ist, besticht Jatiluwih durch seine Weitläufigkeit, Ruhe und Ursprünglichkeit. Dank seiner Lage auf rund 700 Metern Höhe herrscht hier ein angenehm kühles Klima, das den Besuch das ganze Jahr über angenehm macht.
Ein Ausflug in Balis landwirtschaftliches Herz
Die Jatiluwih Reisterrassen bieten nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch die Möglichkeit, in die tiefe Verbindung der Balinesen zu ihrer Natur und Spiritualität einzutauchen. Ob beim Wandern, Fotografieren oder Lernen über das Subak-System – Jatiluwih verspricht ein unvergleichliches Erlebnis abseits der touristischen Massen.
















