Eine Reise zu einem Ort, an dem uralte Steine die Wolken berühren und die Götter verehrt werden.
Das spirituelle Herz Balis
Auf 1.000 Metern Höhe an den südwestlichen Hängen des Vulkans Gunung Agung thront der Besakih-Tempel (Pura Besakih) – Balis größter und heiligster Tempelkomplex. Als „Muttertempel“ gilt er als das wichtigste spirituelle Zentrum der Balinesen. Mehr als 80 Einzelschreine und Tempel verteilen sich über das Areal, das sowohl architektonisch als auch landschaftlich zu den eindrucksvollsten Kulturstätten der Insel zählt.
Ein Besuch hier vereint spektakuläre Naturkulissen mit kunstvollen Bauwerken und tiefer spiritueller Atmosphäre – ein unvergesslicher Einblick in die jahrhundertealten Traditionen Balis.
Geschichte und Bedeutung des Besakih-Tempels
Die Wurzeln des Tempels reichen über 1.000 Jahre zurück. Der Legende nach wurde er im 8. Jahrhundert von einem javanischen Hindu-Priester, Rsi Markandeya, gegründet. Über die Jahrhunderte wuchs die Anlage zum zentralen Heiligtum Balis heran – ein Spiegel der religiösen und kulturellen Entwicklung der Insel.
Am Fuße des heiligen Vulkans Gunung Agung gelegen, gilt Besakih als Bindeglied zwischen Menschen und Göttern. Der Vulkan selbst wird als Sitz göttlicher Kräfte verehrt, und viele der bedeutendsten Zeremonien der Insel finden hier statt.
Architektonisch beeindruckt der Komplex mit gestuften Pagoden (Meru), kunstvoll gemeißelten Steintoren und einer hierarchisch ansteigenden Anordnung, die symbolisch zum Berg hinführt. Jeder der zahlreichen Untertempel ist einer bestimmten Gottheit oder einem Aspekt der balinesischen Kosmologie gewidmet.
Anlage und Haupttempel
Das Gelände ist weitläufig, doch das Herzstück bildet Pura Penataran Agung – dem hinduistischen Göttertrio Brahma, Vishnu und Shiva gewidmet. Eine monumentale Treppe führt über sieben Terrassen, die die sieben kosmischen Ebenen in der balinesischen Weltanschauung symbolisieren.
Weitere bedeutende Tempel sind:
- Pura Batu Madeg – dem Gott Vishnu zugeordnet, mit uralten Steinrelikten von spiritueller Bedeutung.
- Pura Kiduling Kreteg – dem Gott Brahma geweiht, oft Schauplatz wichtiger Opferzeremonien.
- Pura Pasimpangan und Pura Peninjoan – bekannt für ihre Panoramaausblicke auf die umliegende Landschaft und den Gunung Agung.
Spirituelle Atmosphäre erleben
Besakih ist ein aktiver Tempel, in dem Gläubige täglich beten und Opfergaben darbringen. Diese „Canang Sari“ – kunstvolle Körbchen aus Palmblättern, gefüllt mit Blumen, Reis und Räucherstäbchen – schmücken zahlreiche Schreine.
Vor dem Betreten müssen Besucher Sarong und Schärpe tragen, als Zeichen des Respekts. Wer keine eigene Kleidung mitbringt, kann diese am Eingang leihen. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch zu Festtagen wie Galungan oder Kuningan, wenn Prozessionen, Musik und bunte Dekorationen den Tempel in ein Festmeer verwandeln.
Tipp: Früh am Morgen ist die beste Zeit – weniger Besucher und die Chance auf einen klaren Blick zum Gunung Agung, bevor er sich in Wolken hüllt.
Praktische Hinweise für den Besuch
Beste Zeit: Frühmorgens für klare Sicht und weniger Trubel.
Wetter: Durch die Höhenlage oft mystisch-nebelverhangen, Wetterwechsel sind häufig. Leichte Regenjacke oder Schirm mitnehmen.
Mit Guide: Über 80 Untertempel können überwältigend sein. Offizielle Guides geben wertvolle Einblicke in Geschichte und Rituale.
Kleidung: Sarong und Schärpe sind Pflicht – Leihmöglichkeiten am Eingang.
Anreise: Ca. 2 Std. ab Ubud, 3 Std. ab Kuta oder Seminyak. Am besten mit Fahrer oder Tour, da öffentliche Verkehrsmittel kaum vorhanden sind.
Schuhe: Bequeme, rutschfeste Schuhe für steile Wege.



















